Schreibmeister

Schreibmeister,

 

Modịsten, seit dem späteren Mittelalter bis um 1800 Lese-, Schreib-, oft auch Rechenlehrer für Kinder und Erwachsene, die keinen Schulunterricht besucht hatten. Als Unterrichtsmittel dienten seit Anfang des 16. Jahrhunderts selbst angefertigte Vorlagen in Buchform (»Schreibmeisterbücher«). Sie enthielten im Holzschnitt-, später im Kupferstichverfahren gedruckte Anweisungen zum Erlernen der verschiedenen Schriftarten sowie Schriftvorlagen zum Nachschreiben, oft auch eine Sammlung von Zierschriften. Der bedeutendste deutsche Schreibmeister war J. Neudörffer der Ältere in Nürnberg, der 1519 mit seinem »Fundament« das erste deutsche Schreibmeisterbuch herausbrachte; 1539 folgte als sein Hauptwerk die »Anweysung einer gemainen Handschrift« und 1549 das »Gesprechbuchlein zweyer schüler«. Schreibmeisterbücher existieren vornehmlich aus Deutschland, Italien, Frankreich, England, den Niederlanden und Spanien.

 

Literatur:

 

W. Doede: Bibliogr. dt. S.-Bücher von Neudörffer bis 1800 (1958).

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Schreib|meis|ter, der: (bes. im ausgehenden Mittelalter) weltlicher ↑Schreiber (2), der Kindern u. Erwachsenen in Schreibschulen das Schreiben u. Lesen beibringt.